Rigas Silouette
So, nachdem ich gerade die erste Prüfungszeit so gut wie hinter mir habe, hier ein kurzer Bericht aus Riga, der Stadt mit den größten Kontrasten zwischen Arm und Reich.
Per Ryanair ging es nach Riga auf den größten Flughafen im Baltikum. Per Bus erreichten wir die Altstadt, wo wir eine Jugendherberge gebucht hatten (9€/Nacht!). Für zwei Nächte blieben wir dort bevor es per Schiff (Tallink - nicht zu empfehlen) über Nacht wieder zurück nach Stockholm ging.
Den Unterschied zwischen Arm und Reich erkennt man in Riga fast an jeder Ecke. Den ersten "Schock" bekamen wir, als wir einkaufen gingen und feststellen mussten, dass die Preise genauso hoch wie in Deutschland sind, wenn nicht sogar höher. Eigentlich wollten wir hier billigen Alkohol einkaufen, da er in Schweden so teuer ist - tja, hat nicht ganz geklappt. Noch vor ein paar Jahren war das wohl anders. Inzwischen gehört Lettland der EU an und bekommt Ende nächsten Jahres sogar den Euro. Bis dahin gelten die lettische Währung Lats und Sentime.
Die Altstadt war glücklicherweise autofrei, doch mit Genemigung durften gewisse Leute auch hier mit ihre Autos vorfahren. Was das dann für Autos waren, kann man vielleicht erahnen: Lamborghini, Bentley, Porsche, BMW M5 etc. Alles teure Karren, passend zu den Läden, die sich hier befaden: Gucci, Dolce & Gabbana, Swarovsky etc. Auf dem Markplatz wurde sogar für die Miete von Stretchlimousinen geworben - nebendran saß der Bettler.
Symbolisch war das Bild, das sich für uns ergab, als wir auf einem der höchsten Gebäude der Stadt den Rundblick über die Stadt genossen. Über den Fluss, die Daugava, spannte sich eine neue Drahtseilbrücke gesäumt von einem gläsernen, halbrunden Turm einer Bank auf der einen Seite und dem Turm der St. Peters Basilika auf der anderen Seite. Wir wussten von unserem Besuch zuvor in dem Turm, dass dieser einzufallen droht, seine Säulen werden von Metallhülsen gehalten.
Aber die Altstadt war trotz der teilweise traurigen Anblicke dennoch sehr schön. Sie gehört zum Weltkulturerbe und wird inzwischen Fassade für Fassade erneuert. Viele Kirchen, Häuser und Museen erzählen von der Geschichte Lettlands und von der Selbstständigkeit seit 1991. Gesehen haben wir auch die russisch-orthodoxe Kirche, die von Polizei beaufsichtigt wurde,
das Freiheitsdenkmal, vor dem zwei Soldaten marschierten und deren Kleidung wieder zurecht gerückt wurde, nachdem sie ihren Platz vor dem Denkmal wieder eingenommen hatten, das Schloss und den Zentralmarkt, auf dem die Bevölkerung einkaufen geht - auch ein sehr prägender Anblick in den alten Zeppelinhangars, wo die Tauben von den Fleischblöcken picken und der Fisch auf der Theke noch halb lebt.
Da wir unsere Jugendherberge mitten in der Altstadt hatten, konnten wir auch abends noch einen Rundgang durch die Stadt machen und die Bars austesten, die schon längst westliche Preise haben.Unser letztes Geld investierten wir in Zigaretten und Alkohol